Das sind landläufige Vorurteile gegen Gebäudedämmung. Sie führen dazu, dass ein Großteil der deutschen Hausbesitzer verunsichert ist und nichts tut, um den Wärmeverbrauch ihrer Häuser zu senken. Als Beweise der Behauptung werden Beispiele angeführt, die wir auf diesen Seiten humoristisch analysieren.
Lachen befreit: Vielleicht finden wir so Lösungen, die den trüben Alltag ewas aufhellen.
Stimmt! Wir zeigen Ihnen auch, wie man es anstellt!
Für jede Situation gibt es eine teuerste Lösung! Sie darf nur minimal Wärme einsparen und muss maximal kosten!
Eine große Furcht geht um in unserem Lande: Ein Sensenmann!
Er senst ohne Gnade über alle Häuser weg, die ihm in die Quere kommen. Zuerst nimmt er ihnen das Gesicht, dann die Luft und zuletzt bekommen sie hässliches Fleckfieber.
In seinem Gefolge vereint sich eine illustre Schar Humoristen, die das tatsächlich fertig bringen ;-)
Atmende Wände = Gesundes Haus?
Obwohl uns eigentlich das Lachen im Halse stecken bleibt, versuchen wirs trotzdem. Frei nach dem Motto “Humor ist, wenn man trotzdem lacht”.
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Bitte schicken Sie uns Beispiele aus dem Bereich Wärmeschutz, die Ihnen ein Schmunzeln abgerungen haben. Im Positiven, wie im Negativen. mehr …
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Das DIW veröffentlichte vergangene Woche folgende Studie: Energetische Sanierung (DIW-Wochenbericht 34/2011, sehr interessant!)
Bei zwei Prozent energetischen Sanierungen pro Jahr wird jedes Gebäude bis 2050 nur einmal erreicht – so muss jede einzelne Sanierung umfassend sein, um eine 80-prozentige Reduktion des Primärenergiebedarfs zu erreichen.
Alle relevanten Stellen gehen also davon aus, dass bei der angestrebten Sanierungsrate von 2% die Häuser komplett energetisch saniert werden müssen (mind. auf Effizienzhausniveau), um die CO2-Ziele der Regierung erreichen zu können. Dem entsprechend sind die Anforderungen (EnEV) und die Förderbedingungen angelegt. Darauf ist zudem die gesamte Kommunikation ausgerichtet.
Energieberater werden ausgebildet, durch Maßnahmenpakete möglichst gute Ergebnisse der Sanierungsbemühungen zu erzielen. Viele Maßnahmen sind leider so teuer, dass sie sich innerhalb eines Gebäude-Lebenszyclus nicht amortisieren! (Hauptsache, sie sparen CO2 ein)
Gleichzeitig wundert man sich, dass trotz hoher Subventionen und geringstmöglichen Finanzierungszinsen (1,15%) die energetische Sanierungsrate bei nur 0,8% liegt.
Die DENA ruft natürlich nach Aufstockung der Fördertöpfe.
Man reibt sich verwundert die Augen oder kratzt sich am Kopf und fragt: Wieso bitte mehr Subventionen, wenn schon die wenigen nicht abgerufen werden?
Ein Schelm, der dahinter ein System vermutet?
Weit gefehlt!
Dahinter steckt die sehr spezifische Logik von Ringschlüssen: Um ein (politisch) festgelegtes Ziel ( C ) zu erreichen, muss ich bestimmte Maßnahmen in ausreichender Menge (m) umsetzen. (E*m=C) Wird die Menge nicht erreicht, müssen die Anforderungen (E) erhöht werden. Ist doch völlig logisch!
Jetzt kann man aber leicht nachweisen, dass die Umsetzung von High-End-Maßnahmenpaketen im Durchschnitt über Gebühr teuer ist. Das DIW spricht an anderer Stelle von 51.000 €/Einheit.
Legt man den durchschnittlichen Energieverbrauch des Wohnungsbestandes zugrunde, wären pro Wohneinheit etwa 28.000 € Investitionen zu rechtfertigen (Barwert über 20 Jahre bei 6,9% Energiepreissteigerung und 1,15% Verzinsung) wenn der Wärmebedarf geviertelt(!) würde.
Wundert sich jetzt noch jemand, wenn die Hauseigentümer dankend ablehnen und lieber mal nichts machen?
So ganz blöde sind die ja auch nicht ;-)
Nun gibt es allerdings genügend Möglichkeiten, die Verlustflächen kostenlos zu optimieren und kostengünstige Wärmeschutzmaßnahmen, die im relevanten Gebäudebstand (Baujahr vor 1978) ROI-Zeiten von 1-5 Jahre erreichen. Damit wäre mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 50-60 Mrd. € der Energiebedarf des Wohnungsbestandes um ca. 50% zu senken, nach heutigen Preisen ca. 19 Mrd. € Energiekosten und ohne Änderung der Energieträger fast 75 Mio. Tonnen CO2 einzusparen. Da die Maßnahmen kostengünstig sind, müssten sie im Grunde noch nicht einmal gefördert werden.
Dergestalt verbesserte Gebäude würden jedoch die in den Prämissen geforderten Gebäudestandards nicht erreichen und die EnEV-Anforderungen (Ht', PE-Standard) nicht erfüllen.
Im Umkehrschluss wird impliziert, dass kostengünstige Maßnahmen energetisch auch wenig wirksam sind.
Was schlägt man vor in der Not?
Das DIW macht den Vorschlag, Energiesparmaßnahmen an die Sowieso-Sanierungen zu koppeln. Deren Quote liegt immerhin bei 2,4%.
Im (falschen, aber naheliegenden) Umkehrschluss heißt das doch: Energetische Sanierungen nur dann, wenn andere Maßnahmen erforderlich werden.
Logische Folge: Auch die kostengünstigen Maßnahmen werden aufgeschoben, bis andere Maßnahmen getätigt werden.
Hauptsache, es wird möglichst teuer!
Ich muss an dieser Stelle Schluss machen, sonst wird das Wiehern des Schimmels auf der Weide nebenan unerträglich.
Markus Patschke, 31.08.2011